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Datum: 21.02.2024

Wasser sucht seinen Weg!

Die Hoch- und Abwasserlage in einfacheren Worten erklärt:

Durch langanhaltende Regenperioden und entsprechende Wetterverhältnisse kann es zu Hochwasser der umliegenden Flüsse und Bäche kommen. Dadurch steigt auch das unterirdische Grundwasser immer weiter an, selbst wenn der Wasserpegel in den Flüssen schon wieder zurückgeht.

Durch Hochwasser verändert sich die Fließrichtung des Grundwassers, es strömt unterirdisch Richtung Land. Hierdurch wird das sogenannte Grundhochwasser hervorgerufen, welches auch Wochen nach einer Hochwasserlage noch anhalten kann.

In den Wintermonaten verzeichnen wir im Vergleich zu den Sommermonaten grundsätzlich schon höhere Grundwasserstände. Aufgrund dessen und durch anhaltenden Regen bzw. Hochwasser, sind die Böden schon gut durchnässt und können kein bzw. nur wenig weiteres Wasser mehr aufnehmen. Die Folge: Das Wasser kann nicht mehr im Boden versickern und fließt oberirdisch ab oder bleibt auf Feldern und Böden stehen.

Grundhochwasser kann gleich mehrere negative Folgen hervorrufen. Hierdurch sind zum Beispiel Kellerräume gefährdet. Übersteigt das Grundwasser das Niveau des Kellerbodens, kann es durch Kellerwände bzw. undichte Stellen eindringen.

Der Anstieg des Grundwassers bringt weitere Probleme mit sich. Über undichte Stellen oder auch sogenannte Drainagen gelangt dieses Wasser leider auch in das Kanalsystem. Auch Regenwasser versickert nicht mehr so gut und kann sich stellenweise oberirdisch seinen Weg ins Kanalsystem suchen.

Eine Drainage ist ein Entwässerungsverfahren für auftretendes Wasser am Kellerwandbereich, um den Schutz vor eintretendem Wasser in den Keller zu erhöhen. Das Wasser wird dabei unterirdisch ringsherum von den Kellerwänden weggeleitet. Sind diese Drainagen fälschlicherweise an das unterirdische Kanalsystem angeschlossen, dringen erhöhte Grundwassermengen ungehindert in das Kanalsystem ein.

Das Problem: Das Grundwasser gehört hier nicht rein! Es fließt insgesamt mehr Wasser ins Kanalnetz, als durch die Leitungen abfließen bzw. durch die Pumpwerke weggepumpt werden kann.

Wenn mehr Wasser zufließt, als abfließen kann, kommt es zu einem Rückstau im Kanal. Das heißt der (Ab-)Wasserstand im Kanalnetz steigt immer weiter an, bis auf die gleiche Höhe des Grundwasserstands.

Wird eindringendes Grundwasser aus dem Keller noch zusätzlich ins Kanalsystem gepumpt, kann der Wasserstand (zusammen mit dem regulär anfallenden häuslichen Schmutzwasser) über die Höhe des Grundwassers hinaus im Kanalsystem ansteigen.

Es entsteht damit ein immer größer werdendes Problem – für alle!

Übersteigt der Wasserstand im Kanalsystem das Niveau des Kellers, kann

(Ab-)Wasser durch die angeschlossenen Leitungen ins Haus bzw. in den Keller zurückfließen. Um dies zu vermeiden, gibt es entsprechende Sicherungsvorrichtungen, die eigentümerseitig verbaut werden müssen. Sind diese nicht vorhanden, nicht funktionstüchtig oder an der falschen Stelle verbaut, kann Abwasser ungehindert durch alle angeschlossenen Leitungen in den Keller zurückfließen.

Trotz erhöhter Abpumpaktionen, selbst durch externe Tankwagen, kann der Wasserstand im Kanalsystem kaum merklich reduziert werden. Zum Vergleich: Es ist so als würde man versuchen, die Aue „mal eben“ leer zu pumpen – schlicht fast unmöglich.

Solange das Grundhochwasser nicht zurückgeht und sich die Lage etwas entspannt, wird auch ein Rückstau im Kanal in den betroffenen Gebieten nicht zu beheben sein.

Weitere Informationen sowie Tipps finden Sie in unseren FAQs auf unserer Homepage www.wathlingen.de unter dem Menüpunkt AKTUELLES/ Pressemitteilungen Aktuelles.

Nähere Informationen und Hinweise zu möglichen Folgen nach dem Hochwasser finden Sie darüber hinaus auch auf der Internetseite der Verbraucherzentrale (www.verbraucherzentrale.de).

Team Abwasserklärwerk