Inhalt

Spendenübergabe an den Kinderhospiz-Stützpunkt Löwenherz in Braunschweig

Am 20. Dezember 2024 besuchten die Mitarbeitenden der Samtgemeinde Wathlingen Matthias Plagemann und Nicole Pirnstill den Kinderhospiz-Stützpunkt Löwenherz in Braunschweig.

Anlass war die Übergabe eines Spendenschecks in Höhe von 1.111,11 Euro.

Die Spende stammt von den Mitarbeitenden der Samtgemeinde Wathlingen, die während der Weihnachtsfeier gesammelt worden war. Mit dieser Geste möchten sie die wertvolle Arbeit des Kinderhospizes unterstützen.

Die Mitarbeiter*innen des ambulanten Kinder- und Jugendhospizes Braunschweig nahmen sich nach der Übergabe des Spendenschecks die Zeit, um über ihre wertvolle Arbeit mit betroffenen Familien zu berichten. Sie schilderten eindrucksvoll das außergewöhnliche Engagement der ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen, die einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung der betroffenen Familien von erkrankten Kindern leisten.

Wenn man an Hospize und Kinder mit unheilbaren Krankheiten denkt, verbinden viele Menschen das spontan mit Krebs. Doch tatsächlich ist dies in den meisten Fällen nicht so. Oft handelt es sich um Autoimmunerkrankungen. Von einigen dieser Erkrankungen sind weltweit nur wenige Fälle bekannt sind.

Aufgrund der geringen Fallzahlen werden für diese Krankheiten häufig keine Forschungsgelder bereitgestellt. Das bedeutet, dass es kaum Fortschritte in der medizinischen Forschung gibt. Auch Ärztinnen und Ärzte können den betroffenen Eltern meist keine verlässlichen Informationen über den Krankheitsverlauf geben, da der Verlauf oft unbekannt und individuell unterschiedlich ist.

Diese Situation stellt die Familien vor enorme Herausforderungen, nicht nur emotional, sondern auch im Umgang mit der Unsicherheit und der fehlenden Unterstützung durch die Forschung.

Der Alltag von Eltern, deren Kinder an einer unheilbaren und lebensverkürzenden Krankheit leiden, ist oft von extremen Belastungen geprägt. Ein normaler Tagesablauf ist kaum möglich, da die Pflege und Betreuung des erkrankten Kindes viel Energie und Zeit in Anspruch nimmt. Dadurch bleibt häufig nur wenig Raum für die Bedürfnisse der Eltern selbst und anderer Familienmitglieder.

Auch das soziale Umfeld der Eltern verändert sich: Freunde und Bekannte fühlen sich häufig überfordert oder wissen nicht, wie sie mit der Situation umgehen sollen. Dies führt oft dazu, dass sich der Kreis von Unterstützenden verkleinert.

Die Geschwister der erkrankten Kinder sind ebenfalls betroffen. Ein unbeschwerter Besuch von Freunden ist oft nicht möglich oder wird durch die Anwesenheit vieler medizinischer Geräte als befremdlich empfunden.

Ehrenamtliche Mitarbeitende können nach Abschluss eines 100-stündigen Kurses für wertvolle Entlastung sorgen. Sie verbringen Zeit mit den erkrankten Kindern, indem sie mit ihnen lesen, spielen oder spazieren gehen. Gleichzeitig schenken sie auch den Geschwistern Aufmerksamkeit, die sie bei ihren Lieblingsaktivitäten begleiten oder einfach für sie da sind.

Bei einem Hospiz denkt man an die Begleitung in der letzten Lebensphase. Doch das Kinderhospiz in Syke bietet weit mehr: Es ermöglicht Entlastungsaufenthalte für die gesamte Familie. Während dieser Zeit steht ihnen Fach- und Pflegepersonal unterstützend zur Seite. Besonders wertvoll ist auch die Möglichkeit, auf andere Familien in ähnlichen Situationen zu treffen und sich mit ihnen auszutauschen – ein wichtiger Aspekt, der Halt und Verständnis schenkt.

Besondere Angebote des Hospizes Löwenherz in Syke:
Das Hospiz Löwenherz in Syke bietet auch spezielle Programme wie Väterwochen oder Großeltern-Wochenenden an. Diese ermöglichen es Großeltern, intensive und wertvolle Zeit mit ihrem erkrankten Enkelkind zu verbringen, ohne sich Sorgen machen zu müssen, der anspruchsvollen Pflege nicht gerecht zu werden – denn qualifizierte Hilfe ist jederzeit vor Ort.

Eine Besonderheit der Einrichtung ist das kleine Schwimmbad. Es bietet den Familien die Möglichkeit, gemeinsam ein Badeerlebnis zu genießen, das im Alltag zu Hause oft aus logistischen Gründen kaum umsetzbar ist.


Das Löwenherz-Hospiz bietet trauernden Eltern, deren Kinder verstorben sind, besondere Trauerangebote an. Eines davon ist ein Abschiedsritual, bei dem selbstgebastelte Schmetterlinge an Ballons in den Himmel steigen gelassen werden.

Ein weiteres Ritual ist das Bemalen von Steinen mit den Namen der verstorbenen Kinder. Diese Steine werden anschließend im Sinnesgarten des Hospizes abgelegt – ein kleiner, aber symbolträchtiger Stein für die Ewigkeit. Diese liebevoll gestalteten Rituale bieten den Eltern Trost und einen Ort, um in Erinnerung an ihre Kinder innezuhalten.


Resümee des Besuches im Kinderhospiz Löwenherz

Der Austausch mit den Mitarbeitenden des Hospizes und die Gespräche über die Herausforderungen, mit denen betroffene Familien täglich konfrontiert sind, zeigt, wie viel Glück es bedeutet, eine gesunde Familie zu haben. Dieser Tag war ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie Solidarität und Unterstützung auch in schwierigen Zeiten einen großen Unterschied machen können und sollte jedem einen Denkanstoß geben.

24.01.2025