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Wathlingen 20_50 – Nachhaltig gut leben

Die Samtgemeinde Wathlingen hat gemeinsam mit der Leuphana Universität Lüneburg im Rahmen des Projekts „Wathlingen 20_50 – Nachhaltig gut leben“ an einer nachhaltigen Zukunft gearbeitet.

Zwischen Januar und Oktober 2023 führte das Team um Prof. Dr. Harald Heinrichs, Pia Redenius, Maike Hentschel und den Künstler Daniel Hoernemann alias Walbrodt eine Untersuchung durch, die wissenschaftliche Analysen und künstlerische Aspekte miteinander verband. Ziel des Projekts war es, die Herausforderungen und Potenziale einer nachhaltigen Entwicklung in der Samtgemeinde zu untersuchen und daraus zukunftsweisende Gestaltungsoptionen abzuleiten.

Die Ergebnisse des Projekts wurden im September 2024 vor dem Ausschuss für Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Energie der Samtgemeinde präsentiert. Samtgemeindebürgermeisterin Claudia Sommer bedankte für die Arbeit der Universität und deren vollständigen Finanzierung dieses Projektes und hob die Bedeutung von Nachhaltigkeit für die zukünftige Entwicklung der Samtgemeinde hervor.

Im Zentrum der Untersuchung stand die Frage: „Wie empfinden Sie den Alltag in der Samtgemeinde?“ Die Bürgerinnen und Bürger wurden dazu aufgerufen, ihre bewussten Sinneseindrücke und Wahrnehmungen von typischen Orten und Situationen zu teilen. Über Workshops, formlos eingereichte Beiträge, ein Forschungstagebuch und durch die Grundschule wurden zahlreiche Eindrücke gesammelt.

Die Ergebnisse zeigten ein gemischtes Bild: Auf der einen Seite stehen positive Aspekte wie die Nähe zur Natur, die Verfügbarkeit von Sportanlagen, erneuerbare Energien und Begegnungsräume. Insbesondere die Möglichkeiten für Kinder sowie das Gefühl von Bewegung und Aktivität wurden als starker Beitrag zu einem guten Lebensgefühl hervorgehoben.

Auf der anderen Seite machten einige der Teilnehmenden auf bestehende Herausforderungen aufmerksam. Einsamkeit, Trennung und Stress sind Faktoren, die das Lebensgefühl in der Samtgemeinde beeinträchtigen. Auch die Kali-Halde mit der zur Zeit gerichtlich geprüften Abdeckung wurde von vielen als störendes Element wahrgenommen.

Parallel zur wissenschaftlichen Analyse trug Daniel Hoernemann mit seiner künstlerischen Auseinandersetzung zum Projekt bei. Vier von ihm konzipierte „Skulpturen“ sollen als Denkanstöße dienen und die Politik dazu anregen, über die Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft nachzudenken. Die Werke umfassen:

  1. Gedenktafel für das Auto
  2. Das Atelier für Alle
  3. Die Samtgemeindegespräche
  4. Ein Fest für die Samtgemeinde

Die wissenschaftlichen Ergebnisse endeten in folgenden Handlungsempfehlungen: Die Stärken der Samtgemeinde, wie ihre Natur, ihre Einrichtungen, ihre Begegnungsräume und ihre Sportmöglichkeiten, sollen weiter ausgebaut werden. Gleichzeitig gilt es, den Herausforderungen wie der Einsamkeit entgegenzutreten, um das Lebensgefühl der Einwohnerinnen und Einwohner langfristig weiter zu verbessern.

Die vollständige Präsentation des Projektes ist auf der Internetseite der Samtgemeinde unter dem Schlagwort „Wathlingen 20_50“ abrufbar.

In der politischen Diskussion fielen die Reaktionen gemischt aus. Während einige Mandatsträger das Projekt und auch die künstlerischen Ergebnisse als wichtigen Beitrag zur langfristigen Nachhaltigkeit der Samtgemeinde begrüßten, gab es auch kritische Stimmen. Der Vorwurf: Es fehle an konkreter „Kunst zum Anfassen“. Zudem habe die geringe Beteiligung der Bevölkerung, nur etwa 50 von rund 16.000 Einwohnern reichten Beiträge ein, Zweifel an der Relevanz des Projekts geweckt.

Ungeachtet der gemischten Resonanz bleibt Nachhaltigkeit für die Samtgemeinde Wathlingen und ihre Mitgliedsgemeinden ein zentrales Thema. Bereits 2023 wurde die Samtgemeinde als erste niedersächsische Kommune von der Kommunalen Umweltaktion Niedersachsen (UAN) als „Nachhaltige Kommune“ ausgezeichnet. Die Zertifizierung gilt für die Jahre 2023 und 2024, und auch für die kommenden Jahre 2025 und 2026 strebt die Samtgemeinde eine erneute Auszeichnung an. Die ambitionierten Ziele, die in Bereichen wie erneuerbare Energien, Umweltbildung und sozialer Gerechtigkeit gesetzt wurden, sind weitgehend erreicht, und die Samtgemeinde ist mit der UAN bereits im Dialog für die Entwicklung neuer Zielvorgaben zur Rezertifizierung.

v.l.n.r. Samtgemeindebürgermeisterin Sommer, Pia Redenius, Daniel Hoernemann alias Walbrodt