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Von der Naturkontaktstation wird berichtet:

Frühlingsanfang

So wie die Zeiger der Uhr stetig im Kreis wandern, so dreht sich das Rad der Jahreszeiten. In einer vorbestimmten Gleichmäßigkeit wechseln sie sich ab. Am 20.02.2024 ist Frühlingsanfang, die schönste Jahreszeit beginnt. Das Leben in der Natur erwacht aus dem Winterschlaf. Die ersten Zugvögel sind zurückgekehrt, die ersten Sträucher zeigen ein zartes Grün und die ersten Blüten zeigen sich auch schon. Manche Sträucher stehen bereits in voller Blüte.

Und wie sie ihren Blick so durch den Garten schweifen läßt, fallen ihr die kleinen, scheinbar bisher unentdeckten Kleinigkeiten auf, über die im Alltag nur allzu oft hinweggesehen wird. Das bereits zurückgekehrte Hausrotschwanzmännchen tanzt verspielt den Insekten hinterher. Die Stare sitzen in einem großen Schwarm in der langsam absterbenden hohen Eiche. Sie waren schon Anfang Februar wieder zurückgekehrt und haben die ein oder andere frostige Nacht überstanden. In dem mittlerweile fünf Meter großen Eisenholzbaum streiten sich die Spatzen um die Vorherrschaft auf dem Hof und auch die Kohlmeisen ordnen sich neu. In dem großen Kirschlorbeer hinter dem Gartenhaus haben die Amseln angefangen ein Nest zu bauen und die gereinigten Vogelkästen werden von interessierten Blaumeisen in Augenschein genommen.

Im Sonnenschein tanzt der erste Zitronenfalter von einer Veilchenblüte zur nächsten und ein kleines Pfauenauge ist zu Besuch auf dem blaublühenden Immergrün. Die Gänseblümchenblüten erscheinen ihr jetzt größer als noch vor Wochen. Wie kleine weiße Tupfen stehen sie überall verstreut auf dem Rasen. Mitten zwischen ihnen tauchen hier und da kleine Osterglocken auf, deren zarte Blüten im Wind leicht hin und her schaukeln. „Die hat sicherlich der Maulwurf dorthin vermehrt“, denkt sie. Dort hatte sie im Herbst keine Zwiebeln gesetzt. Auch die erste Blüte eines Löwenzahns, der direkt an der Hauswand in der Sonne wächst, öffnet sich langsam. Die blaublühenden Scillas umschließen dicht an dicht gedrängt den Stamm eines abgestorbenen Apfelbaumes wie einen Schal. Am meisten jedoch freut sie sich über den Anblick der kleinen Sternhyazinthen, die unter der großen Eiche wachsen. „Jedes Jahr werden es mehr, wie schön“, freut sie sich und kann nicht genug bekommen von den kleinen Wundern, die die Natur jedes Jahr zu dieser Jahreszeit wieder hervorbringt.

Den Gedanken an einen perfekten Garten hat sie längst hinter sich gelassen und hat der Natur hier auf diesem Fleckchen Erde eine Chance gegeben. Immer darauf bedacht zugunsten und mit der Natur zu gärtnern. Gedüngt wird organisch. Davon ist genug vorhanden. Reichhaltig ist nicht nur die Menge dessen was die großen, vierbeinigen Haustiere hinterlassen Tag für Tag. Das Mulchen mit diesen Hinterlassenschaften hat in den Beeten wahre Wunder vollbracht. Aus sandigem Boden ist im Laufe der Jahre, dank Regenwurm, Mikroorganismen und Co., dunkle Erde entstanden, in der sich die Pflanzen wohl fühlen und ihr manchmal auch über den Kopf wachsen.

Zufrieden ist sie mit dem was hier im Laufe der Jahre entstanden ist und noch entstehen wird. Neue Projekte wie das Sandbeet hat sie sich vorgenommen um Sandbienen und Co. Nist- und Brutmöglichkeiten zu geben. Einen Platz dafür hat sie schon gefunden.

Pro Natur gärtnern, es ist machbar. Man muß nur den Mut haben etwas Neues zu probieren. Und auch wenn nicht immer Alles beim ersten Mal von Erfolg gekrönt ist, es lohnt sich am Ball zu bleiben. Die gewohnten, eingelaufenen Trampelpfade hier und da verlassen kann den Blick in eine faszinierende Welt eröffnen von der man bisher nicht viel kannte.

22.03.2024