Inhalt

Friedhöfe

Stätten des Gedenkens, der Ruhe und der Natur

Friedhöfe sind heute nicht nur ein Ort des stillen Gedenkens, sondern auch ein Ruhepol, haben zugleich oft den Charakter einer Parkanlage und sind auch Lebensstätte diverser Tierarten. Gleichzeitig sind sie ein Spiegelbild der Bestattungskultur und der besonderen Gestaltung.

Früher war der Friedhof meist durch Thujahecken in kleine Parzellen unterteilt. Reste dieser alten Tradition und Kultur sind auf den relativ jungen Friedhöfen Großmoor, Adelheidsdorf und Nienhagen erkennbar. Friedhöfe der Neuzeit sehen ganz anders aus, der Friedhof Wathlingen ist dafür ein Beispiel.

In der Samtgemeinde Wathlingen finden Sie je einen eigenständigen, kommunalen Friedhof in Adelheidsdorf, Großmoor, Nienhagen und Wathlingen.

Friedhof Großmoor

Bild vergrößern: Friedhofskapelle Großmoor
Friedhofskapelle Großmoor

Mittelpunkt des kleinen Friedhofes ist die Martinskirche. Weißdorn- und Hainbuchenhecken geben dem Friedhof einen grünen Rahmen und unterteilen ihn in einzelne Grabfelder. Alte Robinien, Mehlbeeren und eine Lärche bilden optische Höhepunkte und spenden im Sommer Schatten.

In einem kleinen Bereich bleiben historische Grabsteine für die Nachwelt erhalten. Die Nutzungszeit dieser ältesten Gräber ist inzwischen abgelaufen, sie sind jedoch Zeugnisse der noch jungen Geschichte des Friedhofes und der Gemeinde Großmoor. Die Verstorbenen waren u. a. Mitglieder alter Höfe oder Bürger, die die Geschichte des Ortes mit geschrieben haben. Im Gegensatz zu den heutigen Grabplatten sind ihre Grabmale häufig sehr groß, handwerklich aufwendig gearbeitet und aus poliertem, schwarzem/dunklem Stein.

Seit 2011 bietet der Friedhof neue Bestattungsangebote. Urnen können um ein Rondell aus blühenden Ziergehölzen beigesetzt werden. Die Grabgestaltung durch die Hinterbliebenen beschränkt sich auf einen Gedenkstein, der in den Rasen eingelassen wird. Die Rasengrabpflege übernimmt der Friedhofsgärtner.

Neu ist das Bestattungsangebot der Staudenfläche. Sie muss sich noch etwas entwickeln und wird dann ab 2023 zur Verfügung stehen. Die Stauden dienen gleichzeitgig vielen Insekten als Nahrung.

Friedhof Adelheidsdorf

Prägend für den kleinen Friedhof Adelheidsdorf ist der alte Baumbestand. Die Lindenallee steht auf ganzer Länge bis zur kleinen Kapelle. Im hinteren Friedhofsteil gibt es noch eine der selten gewordenen Trauer-Ulmen. Ein Kriegsgrab und sehr alte, handwerklich aufwendig gearbeitete Grabmale bleiben als Erinnerung dauerhaft erhalten.

Neu ist der mit vielen jungen Bäumen und Rhododendren bestandene Bereich, in dem Bestattungen unter Bäumen möglich sind. Ein geschwungener Wiesenweg verläuft durch eine Blumenwiese, die 2x im Jahr gemäht wird. Die regelmäßige Grabpflege durch die Hinterbliebenen und Gärtner entfällt. Grabschmuck ist auf eine Grabvase begrenzt

Friedhof Nienhagen

Bild vergrößern: Gräber auf dem alten Friedhof an der Laurentiuskirche, dahinter ein Gebäude
Alter Friedhof an der Laurentiuskirche in Nienhagen

Bis ca. 1930 wurde die Fläche um die Laurentiuskirche für Bestattungen genutzt. Be-
dingt durch das stetige Wachstum Nienhagens entstand an der Langerbeinstraße, noch zwischen diversen Öltürmen, aus Platzmangel der neue Friedhof. Ab 1932 fanden hier die ersten Besetzungen statt. Um 1934 wurde die kleine Kapelle eingeweiht.

Von der „Langerbeinstraße“ aus leitet eine Lindenallee die Besucher bis zur Kapelle und über ein Wegekreuz in den erweiterten, neueren Friedhofsteil. In der Straße „Im Ölfeld“ gibt es eine kleinen Parkplatz und einen direkten Eingang auf den neueren Friedhofsteil.

Rechts neben der Kapelle befinden sich die Kinderkriegsgräber mit Gedenkstein. Weitere Gräber sind links im Heckencarre´.

Unter der linken Lindenallee gegenüber des Wintershall – Gedenkstein stehen alten Grabmale, die als Zeitzeugen der Nachwelt halten bleiben sollen. Weitere sehr alte Grabsteine stehen auf dem Friedhof verteilt und sollen zu gegebener Zeit hierher umgesetzt werden.

Auch in Nienhagen werden seit 2011 neue Bestattungsformen angeboten. Heide-Carres´ bieten Platz für Erd- und Urnenbeisetzungen. Als Grabsteine kommen nur Findlinge bzw. kleine Stelen in Frage, die sich in die Heidelandschaft eingliedern. Grabschmuck und Anpflanzungen durch Angehörige sind leider nicht möglich.

Ein weiteres Angebot ist die halbanonyme Vincagrabfläche. Hier sind die einzelnen Gräber nicht erkennbar, die Verstorbenen erhalten nur auf den großen Granitstelen jeweils ein Erinnerungstäfelchen. Grabschmuck kann nur vor den Stelen abgelegt werden, damit die Vinca nach und nach eine blaublühende Staudenfläche bilden können.

Friedhof Wathlingen

Bild vergrößern: Blick auf die neue Friedhofskapelle in Wathlingen.
Neue Friedhofskapelle Wathlingen

Der Friedhof Wathlingen liegt etwas außerhalb von Wathlingen. Er ist der jüngste kommunale Friedhof und wurde erst 1970 aus Platzgründen als Alternative zum kirchlichen Friedhof in Wathlingen angelegt. Große Eichen, Linden- und Hainbuchenreihen sowie niedrige Strauchhecken unterteilen den großen Rasenfriedhof.

Wathlingen bietet ebenfalls neue, für Hinterbliebene pflegefreie Bestattungsangebote an. Die Bestattung unter Laubbäumen erfolgt auf einer Wiese, auf der unregelmäßig noch recht junge Bäume stehen. Unter den Bäumen können Urnen- und Erdbeisetzungen vorgenommen werden. Findlinge kennzeichen die Gräber und geben Auskunft über die Verstorbenen. Bepflanzungen und Grabschmuck ist nicht möglich.

Eine bunte, artenreiche Staudenpflanzung steht ebenfalls für die für Angehörige pflegefreie Bestattung zur Verfügung. Grabschmuck ist nicht gestattet, um die Entwicklung der Stauden nicht zu stören. Mit dieser neue Bestattungsform geht die Samtgemeinde Wathlingen auch einen weiteren Schritt in Richtung Insektenschutz, denn die Stauden sind alle Insektennahrung.