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Gemeinsames Samtgemeindefest endete mit besonderem Festgottesdienst

50 Jahre Samtgemeinde Wathlingen -
Feierlicher Abschluss im Regionalgottesdienst  "Suchet der Stadt Bestes".


Die gelungene Geburtstagsfeier aus Anlass des 50-jährigen Bestehens der Samtgemeinde Wathlingen fand ihren feierlichen und würdigen Abschluss in einem Regionalgottesdienst im Festzelt auf dem Platz für alle in Großmoor. Dieser Gottesdienst wurde erstmalig von allen drei evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden in der Samtgemeinde gemeinsam gefeiert, wahrlich ein historisches Ereignis. Und so konnten Samtgemeindebürgermeisterin Claudia Sommer und Kirchenvorstandsvorsitzende Diana Werner Besucherinnen und Besucher aus allen Orten unserer Samtgemeinde, aus Wathlingen, Nienhagen, Adelheidsdorf, Dasselsbruch und Großmoor willkommen heißen. Fast alle Plätze im Festzelt wurden besetzt, ein sehr gut besuchter Festgottesdienst.

Pastor Stefan Thäsler als Vakanzvertreter der Martinsgemeinde Großmoor, Pastor Michael Schultheiß von der St. Marien - Kirchengemeinde Wathlingen, Pastorin Rena Seffers und Pastor Uwe Schmidt-Seffers von der St. Laurentius - Kirchengemeinde Nienhagen haben gemeinsam aus dem Alten Testament die Worte des Propheten Jeremia, Kap. 29, Vers 7 „Suchet der Stadt Bestes“ ausgewählt. Seinerzeit, 598 v. Chr. forderte der Prophet sein Volk auf, nach der Vertreibung aus Jerusalem nach Babylon nicht zu verzweifeln, sondern sich dort anzusiedeln. In ihrer gemeinsamen Predigt zogen Pastorin Rena Seffers und Pastor Uwe Schmidt-Seffers Parallelen zur  Gründung der Samtgemeinde Wathlingen vor 50 Jahren. Sie war anfangs keine Liebesheirat. Es galt vielmehr, sich dieser Herausforderung zu stellen, sie anzunehmen und die Dorf- und Gemeinde-Entwicklung im neuen Umfeld  gemeinsam mitzutragen und fortzuführen:  „Suchet der Stadt Bestes“.

Dies sei auch in der Weise gelungen, hob Pastor Schmidt-Seffers hervor, dass Partnerschaften über die heimischen Grenzen hinaus zu den Städten Limanowa in Polen und Truskavets in der Ukraine gegründet werden konnten. „Auch wenn ich wüsste, dass morgen die Welt untergeht, würde ich heute noch einen Apfelbaum pflanzen.“ Mit diesem Zitat, das Martin Luther zugeschrieben wird, würdigte Schmidt-Seffers die beiden Apfelbaum-Geschenke, die Samtgemeindebürgermeisterin Claudia Sommer tags zuvor an die polnischen und ukrainischen Gäste übergeben hatte und fügte hinzu „Ein Baum steht für das Leben und für die Hoffnung!“

Diese Hoffnung drückt auch der Psalm aus, den zu Beginn Pastor Stefan Thäsler im Wechsel mit der Gemeinde gesprochen hat:

„Lass uns eine Welt erträumen, die den Krieg nicht kennt,

wo man Menschen aller Länder seine Freunde nennt.

Wo man alles Brot der Erde teilt mit jedem Kind,

wo die letzten Diktatoren Zirkusreiter sind.

Lass uns eine Welt erträumen, wo man singt und lacht,

wo die Traurigkeit der andern selbst uns traurig macht.

Wo man trotz der fremden Sprache sich so gut versteht,

dass man alle schweren Wege miteinander geht,

Lass uns eine Welt erträumen, wo man unentwegt,

Pflanzen, Tiere, Luft und Wasser wie einen Garten pflegt.

Wo man um die ganze Erde Liebesbriefe schreibt

Und dann lass uns jetzt beginnen, dass es kein Traum bleibt.“

Diese Wünsche durchzogen den gesamten Festgottesdienst, den der Gemischte Chor Großmoor unter der Leitung von Joschua Claassen mit den dazu passend ausgewählten sehr harmonisch und gefühlvoll vorgetragenen Liedern „Heal the World“ (Heile die Welt), „Wunder geschehn“ und zum Schluss „An irish blessing“  bereicherte.

Für die musikalische Begleitung der Gottesdienstbesucher sorgte die Band Georg u. Johannes Schäfer aus Westercelle (Keyboard und Schlagzeug) unterstützt von Viola Schäfer (Gesang) und Irek Kulakowski (Querflöte). Mit ihren rhythmischen Klängen und der feinen Stimme zu den Liedern „Eingeladen zum Fest des Glaubens“, „Ich lobe meinen Gott“, „Ihr seid das Salz der Erde“, „Wenn mir die Worte fehlen“ und „Herr, du gabst uns dein festes Wort“ unterstützten sie überaus stimmungs- und wirkungsvoll den Gesang.

Samtgemeindebürgermeisterin Claudia Sommer dankte in ihrer kurzen Ansprache der Pastorin und den Pastoren, dem Gemischten Chor Großmoor und der Band Schäfer für ihre allesamt ausdrucksvollen Ansprachen, Predigten und musikalischen Beiträge zu diesem Festgottesdienst. Damit findet die Jubiläumsfeier zum 50. Geburtstag der Samtgemeinde ihren Abschluss. Dazu bat sie Bürgermeisterin Heike Behrens und Samtgemeindebürgermeister a.D. Wolfgang Grube auf die Bühne und dankte zunächst Frau Behrens für die Aktivitäten zur ebenfalls gelungenen 50-jährigen Geburtstagsfeier der Gemeinde Adelheidsdorf. Jede Aktivität hat ihren Anfang und diese liegt bei den Städtepartnerschaften mit Limanowa und Truskavets in Samtgemeindebürgermeister a.D. Wolfgang Grube begründet, der mit seinen Initiativen zu den Gründungen wesentlich beigetragen hat. „Einer trage des anderen Last“ mit diesem Zitat aus dem Galaterbrief des Apostels Paulus würdigte Wolfgang Grube die Motivation und Verantwortung zur Gründung der Städtepartnerschaften. Die anwesenden polnischen und ukrainischen Gäste wurden mit Applaus von den Gottesdienstbesuchern gefeiert. Damit wurde ein Zeichen gesetzt über die Gemeindegrenzen hinaus: „...wo man Menschen aller Länder seine Freunde nennt“.

Mit der Fürbitte, dem Vater unser und dem Segen beendete Pastor Michael Schultheiß diesen feierlichen Regionalgottesdienst aus Anlass der 50-Jahr-Feier der Samtgemeinde Wathlingen, der mit großem Applaus der Besucher für die Mitwirkenden seinen Abschluss fand.

In den sich anschließenden Gesprächen bei einem gemeinsamen deftigen Erbsensuppen-Essen wurde der Wunsch geäußert, doch einmal wieder einen solch gelungenen gemeindeübergreifenden Gottesdienst feiern zu wollen.

(Wilfried Burghard)